Geschichte
Cervantes & Co lockt seit 2006 Literaturbegeisterte, Intellektuelle und WeinliebhaberInnen in ein ebenso kleines wie spannendes Geschäftslokal in der Feldkircher Altstadt.
Seit 1986 ist Regina Zink Buchhändlerin aus Leidenschaft. Sie kann sich keinen lebendigeren und spannenderen Beruf vorstellen. Und obwohl sich Feldkirch durch eine hohe Dichte an Buchhandlungen auszeichnet, wagte sie 2006 gemeinsam mit ihrem in Spanien lebenden Bruder Norbert Nägele, einem Physiker, den Schritt zur eigenen Buch- und Weinhandlung Cervantes & Co. Der Name leitet sich von Miguel de Cervantes ab. Denn dessen berühmte Geschichte vom belesenen und idealistisch träumenden Don Quijote und seinem mehr weltlichen Dingen zugeneigten Knappen Sancho Pansa umschreibt das Programm von Cervantes & Co: Bücher, spanischer Wein, Essig, Oliven und Olivenöl. Ein großes Vorbild ist für Regina Zink die 1919 von Sylvia Beach, die in den 1920er Jahren James Joyces Ulysses veröffentlichte, in Paris gegründete Buchhandlung Shakespeare and Company, die ein Treffpunkt zahlreicher literarischer Größen der damaligen Zeit war. Zink betont, dass dieses Vorbild etwas hochgegriffen ist, allerdings gerade der Aspekt des Treffpunkts für sie eine große Rolle spielt. Deshalb gibt es neben Büchern und Weinen auch eine rote Couch und einen kleinen Tisch, an dem gelesen und Wein getrunken werden kann.
Präsentiert wird das Angebot in einem eigens von Daniel Büchel für das Geschäft entworfenen Regal aus Weißtanne, das 5000fach verschraubt ist und mit einsteckbaren Holzböden neben den Fixfächern weiteren Platz für die Bücher bietet, die in dem kleinen Raum zwischendurch kaum mehr Platz finden und schon mal die übliche Einordnung von links nach rechts verlassen.
Auszüge aus einem 2010 erschienenen Artikel
von Martin Verano in Mole.
10 Jahre Cervantes & Co
Feldkirchs „Cervantes & Co“ feiert heuer sein zehnjähriges Bestehen, zugleich jährt sich zum 400. Mal der Todestag des berühmten spanischen Autors Cervantes, Namensgeber des Buch- und Weinladens. Als so besonnen ausgesucht wie der Name des Geschäftes erweist sich sein Angebot. Zinks Bruder Norbert Nägele, der die Idee zu dem Laden hatte und Hauptgesellschafter ist, wählt mit Sorgfalt die Weine aus. Diese kommen vorwiegend aus Spanien, wo Nägele seit 30 Jahren lebt. Die Jakobswegtraube aus Castilla y León ist einer der in Flaschen abgefüllten Schätze. Der aus ihr gekelterte Wein Prieto Picudo gilt als besonders gesund und bekömmlich. Wundert es da, dass er aus der Bodega (span. Weinkeller) eines Weinbauern stammt, der hauptberuflich Arzt ist? Nicht nur die Spanischstämmigen unter den vielen Stammkunden wissen eine solch spezielle Auswahl zu schätzen. Der Laden mit der familiären Atmosphäre zieht Kunden aus der gesamten Region und den umliegenden Ländern an.